Ansprechpersonen für Fortbildungen

An dieser Stelle haben wir gemeinsam mit Verbündeten aus der Freien Szene Workshop-Empfehlungen sowie Kontakte zusammengetragen, welche Betroffenen Hilfestellungen leisten und Institutionen bei der rassismuskritischen und diversitätsorientierten Organisationsentwicklung unterstützen sollen.

Wir freuen uns über weitere Anregungen!

1. Schritt: Welche Fortbildung passt?

„Wie wähle ich eine Fortbildung zur Sensibilisierung für Diskriminierung im Kulturbereich aus?“ Diversity Arts Culture, das Berliner Projektbüro für Diversitätsentwicklung, hat einen Katalog veröffentlicht, der Kriterien für diskriminierungskritische Weiterbildungsmaßnahmen in Kulturinstitutionen listet. Der Katalog kann hier als PDF eingesehen werden: Kriterienkatalog Antidiskriminierungsworkshops DAC

2. Workshopangebote

2.1 Empowerment für Betroffene von Rassismus und weiteren Diskriminierungsformen

In Empowerment-Workshops wird – im Sinne von Selbstwirksamkeit, Selbstbestimmung und Selbstbemächtigung – Betroffenen die Möglichkeit gegeben, sich in einem geschützteren Raum (Safer Space) über erlebte Rassismen und Mehrfachdiskriminierungen auszutauschen. Individu­elle Strategien und das Wissen über die Bekämpfung von Rassismus können hier reflektiert und erweitert werden. Ziel ist es, gestärkt als aktiv Handelnde aus dem Workshop herauszukommen. Anhand von bildungspolitischen und pädagogischen Konzepten geht es in den Workshops um Selbstwahrnehmung, Sensibilisierung, Bewusstmachung, Begegnung, Austausch und Stärkung. Dies geschieht aus einer ressourcen- und prozessorientierten Perspektive.

Expert:innen für diesen Bereich

2.2 Maßnahmen für Institutionen

  • Diversitätssensible und rassismuskritische Praxisreflexion
  • Diversity- und (Anti)Diskriminierungstrainings
  • rassismuskritische und diversitätsorientierte Organisationsentwicklung und Organisationsberatung, um die eigenen Strukturen und Arbeitsabläufe in Hinblick auf diskriminierende Strukturen und den Umgang mit Diversität zu reflektieren und zu verändern
  • Supervision mit Fokus auf die institutionellen und gesellschaftlichen Strukturen und Kontexte, welche Arbeit & Arbeitsplatz prägen

Anlaufstellen zum Thema Kultur und Antirassismus

  • Diversity Arts Culture | Berliner Konzeptions- und Beratungsstelle für Diversitätsentwicklung
  • fairstage | Berliner Modellprojekt
  • Golschan Ahmad Haschemi | Kulturwissenschaftlerin, Performerin und Referentin für antisemitismus- und rassismuskritische Kunst, Kultur und Bildungspolitik | (golschan@ahmad-haschemi.de )
  • Braynstorm (Michelle Bray) | Workshops, Beratung und Coaching im Bereich Diversität & Awareness

2.3 Critical Whiteness für Institutionen: Trainings, Workshops und Seminare zu

  • Reflexion der eigenen Positionierung
  • Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung und bisherigen Einstellungen sowie dem eigenen Handeln im gesellschaft-lichen Kontext
  • Auseinandersetzung mit Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Handelns
  • Sichtbarmachung und Besprechung von Gruppendynamiken, u.a. im Berufsleben
  • Auseinandersetzung mit dem Zusammenwirken verschiedener Machtverhältnisse
  • Entwicklung neuer Sichtweisen und nachhaltiger Handlungs-strategien

Expert:innen für diesen Bereich

2.4 Beratung

Betroffene von Diskriminierung brauchen im Beratungsgespräch mit der Institution Mediator:innen, die aus diskriminierungs-, rassismus- und machtkritischer Perspektive vermitteln und unterstützen. Nach diesem Prinzip der Parteilichkeit gibt es für Betroffene innerhalb der Beratung die Möglichkeit offen und vertraulich aus eigener Sichtweise über die erlebte Diskriminierungserfahrung zu sprechen.

Dies beinhaltet:

  • Klärung, was genau die betroffene Person erreichen möchte und welche Unterstützung sie dabei benötigt
  • Möglichkeiten und Maßnahmen aufzeigen, um gegen die Diskriminierung vorzugehen (rechtliche und- emotionale Unterstützung)
  • Gemeinsames herausfinden, welche Handlungsform und Strategie im Sinne der Betroffenen gewünscht sind und durchgeführt werden sollen

Expert:innen für diesen Bereich

3. Mediation

Mediationen werden von qualifizierten und professionell ausgebildeten Mediator:innen durchgeführt. Das Ziel einer Mediation ist i.d.R. eine Aussprache und eine lösungsorientierte Vereinbarung zwischen den Konfliktparteien. Da es bei Rassismus und anderen Formen von Diskriminierung um Konflikte mit ungleichen (strukturellen) Machtverhältnissen geht und nicht um neutrale Positionen und Konflikte auf „Augenhöhe“, ist dies bei der Form der Mediation zu berücksichtigen: Sollten sich Betroffene für eine Mediation zwischen sich und einer Institution entscheiden, soll auch diese im Sinne der Betroffenen durchgeführt werden. Auch hier gilt der Grundsatz der Parteilichkeit, da es um Machtun-gleichheit geht. Im Falle von rassistischer Diskriminierung geht es bei der Position von Mediator:in entsprechend nicht um eine neutrale oder unabhängige Dritte Person.

Die Mediation sollte basieren auf:

  • Vertraulichkeit
  • Struktur
  • Offenheit
  • Freiwilligkeit
  • Eigenverantwortlich der Involvierten
  • Interesse an einer konstruktiven Konfliktbearbeitung
  • Interesse an der Erarbeitung eigener Lösungen im Rahmen der Mediation

Expert:innen für diesen Bereich

4. Coaching allgemein

Hier ein paar Hinweise für allgemeine Beratungsangebote von Personen, die im Kulturbereich und im sepziellen Künstler*innen beraten.

Expert:innen für diesen Bereich

  • Barbara Droubay | Life artists
  • Rivca Rubin | Individuelle und organisatorische Beratung
  • Andrea Rohrberg | Schwerpunkt Darstellende Kunst | synexa